Mogelpackung: Hilfe, ich falle immer auf Blender rein
Shownotes
Wir alle kennen diesen Moment: Am Anfang wirkt jemand wie der absolute Traumtyp – aufmerksam, charmant, ambitioniert. Und ein paar Wochen später stellst du fest: „Oh … das war wohl eher eine Mogelpackung.“ In dieser Folge spreche ich darüber, warum wir Menschen am Anfang oft völlig falsch einschätzen, warum die rosa Brille uns manchmal echte Druckstellen verpasst und wie du schneller erkennst, ob jemand wirklich zu dir passt oder nur gut verpackt ist.
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00:00:07: Hallo, ich bin Tanja von Trennungshelden.
00:00:10: Ich bin Liebeskummercoach und helfe dir, deinen Schmerz loszulassen, gestärkt mit neuen positiven Lebensgefühl wieder durchzustarten und glücklich zu sein.
00:00:32: Hallo, schön, dass du wieder da bist.
00:00:33: Heute sprechen wir mal wieder über ein Beziehungsthema, und zwar über Blender.
00:00:37: Also Menschen, die am Anfang wirken wieder absolute Hauptgewinn und sich später aber als ziemliche Mogelpackung entpuppen.
00:00:44: Kommt ihr folgendes vielleicht bekannt vor?
00:00:46: Am Anfang denkst du, wow, ja, Jackpot, endlich einer, der es ernst meint, einer, der handelt, statt nur zu labern.
00:00:52: Und ein paar Wochen später sitzt du da, guckst auf diesen Mann und fragst dich, sag mal, wer bist du eigentlich und wo ist der Typ, den ich da irgendwie kennengelernt habe?
00:01:00: Und genau darum geht es heute.
00:01:01: Warum wir manchmal so komplett daneben liegen, warum wir Menschen idealisieren, warum wir Wahnsignale übersehen, Red Flex einfach mal komplett ausblenden und wie du dich selbst besser schützt, damit die Rosa Brille beim nächsten Mal keine Druckstellen mehr macht.
00:01:15: Lass uns mal ehrlich sein, Verliebtsein ist ja wie so ein richtig guter Filter.
00:01:19: Alles sieht plötzlich so ein bisschen glatter, schöner und vielversprechender aus.
00:01:22: Nur dass dieser Filter sich selber aktiviert und leider keinen Off-Button hat.
00:01:26: Und diese erste Phase, ja, wow, die ist halt einfach gefährlich.
00:01:30: Wir kennen es alle.
00:01:30: Er schreibt aufmerksam, er hört zu, er fragt nach, er wirkt aktiv, interessiert, engagiert.
00:01:35: So ein richtiger Macher, zumindest von mir erzählen oder auf dem Papier.
00:01:39: Und natürlich, du siehst Potenzial, Energie, Ambitionen und du denkst, ja, der zieht das jetzt durch, die es anders.
00:01:44: Tja, und dann kommt der Moment, wo die Realität die Bühne betritt und plötzlich merkst du, er ist kein Macher, der ist einfach ein Typ mit einem erstaunlich guten Marketing.
00:01:52: Aber warum passiert uns das?
00:01:54: Weil wir zu Beginn nicht sehen, wer jemand ist, sondern wer wir glauben, dass er sein könnte.
00:01:59: Und das ist eben ein gewaltiger Unterschied.
00:02:01: Wir sehen Potenzial, wir projizieren, wir füllen Lücken mit Wünschen, wir ignorieren Ungereimtheiten und wir hören auf Worte statt auf Verhalten.
00:02:08: Und das ist so völlig menschlich.
00:02:09: Die Werbung für Menschen funktioniert genauso wie Produktwerbung, der erste Eindruck verkauft uns ein Gefühl, nicht die Wahrheit.
00:02:16: Und ich sage dir, wie es ist, es gibt drei große Gründe dafür, dass wir anfangs nicht checken, dass jemand nicht hält, was er verspricht und du kennst sie vermutlich alle.
00:02:22: Grund eins, Wunschdenken.
00:02:24: Die Story im Kopf ist stärker als die Realität.
00:02:27: Wir erzählen uns in den ersten Wochen Geschichten, schöne Geschichten, romantische Geschichten, märchenhafte Geschichten mit einer Extraportion Hoffnung.
00:02:32: Beispiele?
00:02:33: Er ist bestimmt gerade nur gestresst, deshalb meldet er sich nicht.
00:02:36: Er meint es sicher anders, das kommt nur falsch rüber.
00:02:39: Ja, das wird besser, wenn wir uns besser kennen.
00:02:41: Und er ist einfach kein Text da, aber dafür bestimmt super zuverlässig im echten Leben.
00:02:45: Nee, ist er nicht.
00:02:46: Wenn einer am Anfang schon keine Anstrengung zeigt, dann wird später nicht plötzlich misterverlässlich draus.
00:02:51: Grund zwei, er zeigt sein Best-of nicht seine Wahrheit.
00:02:54: In der Anfangsphase datest du nicht den echten Menschen, du datest seine polierte Bühnenversion wie so ein Insta-Real, gut geschnitten, gute Musik, gutes Licht, alles perfekt inszeniert.
00:03:03: Viele Männer starten ja auch ganz stark, weil sie wissen, naja, jetzt müssen sie abliefern.
00:03:07: Sie zeigen die Seite, die Eindruck macht.
00:03:09: Die Seite, die zieht, die Seite, die attraktiv wird.
00:03:12: Nur, diese Seite ist ja nicht dauerhaft lieferfähig.
00:03:15: Du kannst fünf Wochen so ein Showprogramm performen, aber du kannst nicht dein Leben langen Mensch sein, der du eigentlich gar nicht wirklich bist.
00:03:21: Und mal ganz unter uns.
00:03:22: Wir Frauen sind da ja auch nicht so sehr anders, gerade in der Anfangszeit.
00:03:25: Grund drei, wir verwechseln Intensität mit Tiefe.
00:03:28: Und Achtung, das ist einer der häufigsten Fehler überhaupt.
00:03:31: Diese megastarke Anfangsinnergie, dieses Kribbeln, dieser Sog, dieses schnelle Vertrauen, und das fühlt sich so nach Nähe an, ist aber oft nur einfach eine Intensität, die da ist.
00:03:41: Und diese Intensität kann ja alles mögliche sein.
00:03:43: Und meist ist es eine Mischung aus allem, Aufregung, Ungewissheit, Unsicherheit, Drama, Hoffnung, Verlustangst.
00:03:49: Aber sie ist eben kein Beweis für Verbindung.
00:03:52: Sie ist ein Beweis für Chemie.
00:03:53: Und Chemie ist großartig, aber die sagt rein gar nichts darüber aus, ob dieser Mensch fähig ist, eine gesunde Beziehung zu führen.
00:03:59: Und dann kommt da der Moment, in dem du stolperst und die rosa rote Brille so ein bisschen verrutscht, weil dir was auffällt, weil irgendwas nicht zusammenpasst, weil irgendwas merkwürdig ist.
00:04:07: Und vielleicht ist es eine Unzuverlässigkeit, vielleicht, dass du immer diejenige bist, die organisiert, überlegt, plant oder das ja zwar tolle Pläne schmiedet, aber nichts davon realisiert.
00:04:16: Oder dass er dauernd redet, aber nie handelt.
00:04:18: Und plötzlich sitzt du da und denkst, Moment, das war anders.
00:04:21: Oder wollte ich einfach nur glauben, dass es anders ist.
00:04:23: Und die meisten von uns glauben ja, dass sie ein gutes Bauchgefühl haben.
00:04:27: Und weißt du was?
00:04:28: Das ist auch tatsächlich so.
00:04:29: Nur wir hören nicht drauf.
00:04:31: Oder besser gesagt, unser Bauch spricht, aber unser Herz drückt in solchen Situationen den Mute-Button.
00:04:36: Dein Bauch sagt, ah, der ist nicht so zuverlässig wie du glaubst.
00:04:39: Dein Herz sagt, ach, das schon gibt ihm Zeit.
00:04:42: Dein Bauch sagt, ja, aber du, der labert ganz schön viel und tut ganz schön wenig.
00:04:46: Dein Herz sagt, ja, vielleicht ist er gerade nur ein bisschen überfordert.
00:04:49: Dein Bauch sagt, das passt nicht.
00:04:51: Dein Herz sagt, aber ich mag ihn doch.
00:04:52: Und wir wissen beide, dein Herz gewinnt in der Anfangsphase einfach fast immer.
00:04:57: Warum?
00:04:57: Weil das Gefühl, er könnte es sein.
00:05:00: Stärker ist, als die Realität, er ist es nicht.
00:05:02: Und damit du beim nächsten Mal schneller erkennst, wenn jemand eine Mogelpackung ist, gibt es drei Muster, die du immer ernst nehmen solltest.
00:05:09: Red Flag Nummer eins.
00:05:10: Er verspricht viel, liefert aber wenig.
00:05:12: Ein Mann, der einfach viel redet, aber wenig tut, der zeigt dir ganz klar, wer er ist.
00:05:17: Nämlich ein Mensch, der gerne gut klingt, aber nicht gut handelt.
00:05:20: Wir machen dies, wir machen das, ich will später mal.
00:05:22: Alles toll.
00:05:23: Aber ja, das sind halt alles nur Worte.
00:05:26: Guck weniger auf die Planung, mehr auf die Umsetzung.
00:05:28: Red Flag Nummer zwei, du fängst an, ihn zu erklären.
00:05:31: Satz Nummer eins, bei dir, der deine Alarmglocken aktivieren sollte, er ist eigentlich.
00:05:35: Er ist eigentlich ein total guter Mann, aber er kann es gerade nur nicht zeigen.
00:05:39: Nee, wenn jemand was nicht zeigen kann, dann hat er es nicht.
00:05:42: Und er will es nicht.
00:05:43: Beides bringt dich nicht weiter.
00:05:45: Red Flag Nummer drei, du übernimmst zu früh zu viel Verantwortung.
00:05:48: Wenn du schon in Woche drei die Treibende Kraft bist, ist das kein gutes Zeichen.
00:05:51: Ziehen musst du höchstens deinen Koffer am Flughafen, wenn du in den Urlaub willst, aber doch kein Mann.
00:05:55: Eine Beziehung braucht zwei Menschen, die beide Energie reinstecken.
00:05:58: Nicht einen, der permanent schiebt und zieht und motiviert und erklärt und einen anderen, der gar nichts tut.
00:06:03: Warum bleiben wir manchmal trotzdem so lange da am Ball, obwohl die Wahrheit eigentlich längst vor uns liegt?
00:06:08: Weil wir uns nicht eingestehen wollen, dass wir falsch liegen.
00:06:10: Weil wir die schöne Geschichte einfach noch länger halten wollen und weil wir hoffen, das ändert sich, er ändert sich.
00:06:16: Und weil wir denken, wir bräuchten mehr Geduld und weil wir oft auch Angst haben vor dem Satz, ich habe mich getäuscht.
00:06:21: Aber weißt du was?
00:06:23: Niemand täuscht sich, weil er dumm ist in diesen Fragen.
00:06:26: Man täuscht sich, weil man hofft und weil man lieben möchte und das ist ja eigentlich echt was Gutes und was Schönes.
00:06:31: Und damit du beim nächsten Mal schneller klarer siehst, habe ich noch ein paar Impulse für dich natürlich.
00:06:35: Erstens, hör nicht nur auf sein Verhalten, hör auf dein eigenes Verhalten.
00:06:39: Frag dich, wer dich gerade aktiv, weil ich begeistert bin oder weil er passiv ist.
00:06:43: Zweitens, stell dir die, was wäre, wenn, Frage.
00:06:45: Was wäre, wenn er sich nie ändert?
00:06:47: Wäre ich damit glücklich?
00:06:48: Wenn die Antwort nein ist, dann ist das kein guter Start.
00:06:51: Drittens, glaub nicht am Potenzial, glaub an das, was du vor dir siehst.
00:06:54: Potenzial ist Zukunftsmusik.
00:06:56: Fakt ist aber die Gegenwart.
00:06:57: Und investiere nie in vielleicht, sondern in das, was hier und heute wirklich passiert.
00:07:02: Viertens, nimm deine Intuition ernst.
00:07:04: Wenn sich was komisch anfühlt, dann ist es komisch.
00:07:06: Wenn etwas nicht passt, dann passt es nicht.
00:07:08: Und Intuition ist ja selten rational greifbar, aber sie ist zuverlässig.
00:07:12: Fünftens, lass dir Zeit.
00:07:13: Wenn er echt ein guter Typ ist, dann bleibt er auch gut, wenn du dir Zeit lässt.
00:07:17: Nur mir irgendwie so Schauspieler verlieren, ja, die Ausdauer.
00:07:20: Sechstens, Entromantisiere das Ganze.
00:07:22: Stell dir die Frage, würde ich ihn mögen, wenn ich nicht verliebt wäre.
00:07:25: Wenn die Antwort nein lautet, dann redest du dir ja echt was schön.
00:07:29: Und siebten ist ganz wichtig, nicht jeder Mann ist ein Challenge.
00:07:32: Du musst nicht jeden zähmen.
00:07:33: Wenn du dich dabei ertappst, dass du glaubst, ich bin die eine Frau, die ihn verändern kann.
00:07:38: Ganz ehrlich, Lauf.
00:07:39: Lauf.
00:07:40: Und jetzt nochmal das Wichtigste.
00:07:41: Du darfst falsch liegen.
00:07:42: Wir müssen aufhören, uns zu verurteilen, wenn wir jemanden als zu gut gesehen haben.
00:07:46: Wenn wir gedacht haben, jemand ist ein Macher und dabei war er nur ein Blender.
00:07:49: Oder wenn wir gedacht haben, jemand meint, er ist ernst und hat er aber nicht.
00:07:52: Oder wenn wir jemandem geglaubt haben und er hat sich aber nicht anders gehalten, was er gesagt hat.
00:07:56: Das ist einfach menschlich, das ist normal, das ist Leben.
00:07:59: Menschen zu idealisieren ist kein mega-riesen Fehler.
00:08:02: Nur immer und immer länger zu bleiben, wenn du längst weißt, dass es nicht passt, das solltest du noch mal überdenken.
00:08:07: Du darfst gehen, du darfst neue Entscheidungen treffen und du darfst aussteigen, wenn du merkst, der Typ, den ich wollte, der war irgendwie nur so Werbung, nicht das echte Produkt.
00:08:15: Und die gute Nachricht, je öfter wir hinfallen, desto besser werden wir im Hinschauen.
00:08:19: In Wahrheit geht es nicht darum, nie wieder auf so ein Blender reinzufallen, sondern darum schneller aufzustehen, schneller klarzusehen und schneller wieder bei dir anzukommen.
00:08:26: Eine Mogelpackung bleibt am Ende eine Mogelpackung.
00:08:27: Aber du lernst mit ihm mal ihm besser, in die Verpackung zu lesen.
00:08:30: Ich wünsch dir alles Liebe, bis zum nächsten Mal.
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