Geduld lernen: Warum es uns so schwerfällt und wie du entspannter wirst
Shownotes
Geduld ist keine meiner größten Stärken – und vielleicht auch nicht deine. In dieser Folge spreche ich darüber, warum Warten uns so verrückt macht – ob im Wartezimmer, im Stau oder im Leben. Du erfährst, was hinter Ungeduld wirklich steckt, warum sie oft mehr mit Angst als mit Eile zu tun hat – und wie du lernst, entspannter mit Dingen umzugehen, die du gerade nicht beschleunigen kannst.Mit praktischen Impulsen, ehrlichen Einblicken und einer guten Portion Selbstironie. Denn manchmal ist Warten kein Stillstand – sondern einfach nur Vorbereitung.
Du möchtest mit mir arbeiten? Mehr Informationen zu mir findest du auf meiner Website: www.trennungsheldin.net
Instagram: Trennungsheldin
Du erreichst mich auch per Mail: tanja@trennungsheldin.net
Buch: Trennungsheldin Deine Heldinnenreise](https://amzn.eu/d/fMyAFTo))
Fokus-Journal Das Tagebuch zu Deiner Heldinnenreise](https://amzn.eu/d/gCgSqBu))
Du erreichst mich auch per Mail: tanja@trennungsheldin.net
Transkript anzeigen
00:00:07: Hallo, ich bin Tanja von Trennungshelden.
00:00:10: Ich bin Liebeskommercoach und helfe dir, deinen Schmerz loszulassen, gestärkt mit neuen positiven Lebensgefühl wieder durchzustarten und glücklich zu sein.
00:00:31: Hallo, schön, dass du wieder da bist.
00:00:33: Heute habe ich ein Thema, da muss ich mir die Tipps, die ich dir gebe, nachher wirklich auch selber sehr zu Herzen nehmen.
00:00:39: Denn es geht um Geduld.
00:00:41: Etwas, das mir persönlich auch nicht unbedingt in die Wiege gelegt wurde.
00:00:44: Ganz im Gegenteil.
00:00:45: Wenn es irgendwo eine Warteschlange gibt, dann bin ich die, die innerlich schon nach dreißig Sekunden eine kleine Krise kriegt.
00:00:50: Oder aber die, die sich gar nicht erst anstellt, egal wie attraktiv das Ziel am Ende der Warteschlange aus sein mag.
00:00:54: Und ich gebe es offen zu, ich bin wahnsinnig ungeduldig.
00:00:58: Und ich weiß nicht, wie es dir geht, aber manchmal habe ich das Gefühl, die Welt ist extra dafür gemacht, mich hart darin zu testen.
00:01:04: Ich fange mal mit einer kleinen Szene an, die sich vor ein paar Wochen abgespielt hat.
00:01:06: Ich saß beim Arzt im Wartezimmer und du kennst das ja, ne?
00:01:09: Man hat einen Termin um zehn.
00:01:10: kommt pünktlich, also natürlich sogar fünf Minuten zu früh, weil man ja wohl erzogen ist, meldet sich an, setzt sich hin und dann passiert nichts.
00:01:17: Zehn Uhr zehn, nix.
00:01:18: Zehn Uhr zwanzig, immer noch nix.
00:01:19: Zehn und dreißig.
00:01:21: Ich spüre, wie mein Puls langsam steigt.
00:01:23: Werden andere ganz entspannt in Zeitschriftenblättern oder aufs Handy gucken, da spüre ich so, wie mein innerer Motor so richtig hoch fährt und mein Puls dann eben immer schneller wird.
00:01:30: Und dann... Kennst du das?
00:01:31: Fängt der Kopf an zu rattern.
00:01:32: Warum macht man da Termine, wenn man sie nicht einhält?
00:01:34: Hätte ich in der Zeit schnell noch was anderes erledigen können?
00:01:36: Ich hätte noch Meldschreiben, Wäsche waschen, die Welt retten können, also Geduld?
00:01:40: Nee, nicht meine Superkraft.
00:01:41: Und Autofahren reden wir gar nicht so im Detail drüber, ne?
00:01:44: Ich bin auf jeden Fall die, die an der Amt besteht und sich aufregt, wenn der Vordermann nicht sofort, aber wirklich sofort losfährt, sobald's grün wird.
00:01:51: Oder wenn jemand mit forty-eight Kmh in der fünftiger Zone vor mir her tuckert.
00:01:54: Und jeder, der schon mal bei mir mitgefahren ist, der weiß, wie groß mein Repertoire an nicht jungen freien Schimpfwörtern ist.
00:02:01: Ich nehme so vor mir Herrschleiche echt persönlich und werde irgendwie echt zu einem anderen Menschen, wenn ich im Auto sitze.
00:02:06: Aber, und das ist das Interessante, mir ist klar geworden, dass hinter meiner Ungeduld oft was ganz anderes steckt, nämlich Kontrollverlust.
00:02:12: Dieses Gefühl, dass ich gerade nichts tun kann, um die Situation zu beschleunigen.
00:02:16: Und das mögen Menschen wie ich, die gerne die Dinge in der Hand haben, einfach überhaupt nicht.
00:02:21: Geduld ist nämlich irgendwie nichts anderes als die Akzeptanz von Kontrollverlust.
00:02:24: Und das ist unbequem, weil wir in einer Welt leben, die uns ständig vorgaukelt, alles müsste schnell gehen.
00:02:29: Essen in fünf Minuten Lieferung in vierundzwanzig Stunden, Ergebnisse sofort.
00:02:32: Und wenn du jetzt bei Google was suchst und die Seite nicht in zwei Sekunden lädt, dann bist du irgendwie ja schon genervt.
00:02:37: Und genau da fängt das Problem an.
00:02:38: Wir sind es nicht mehr gewohnt zu warten.
00:02:40: Wir haben Warten quasi verlernt.
00:02:42: Und ich glaube, auch ungeduld entsteht oft da, wo wir Druck haben, Druck etwas erreichen zu wollen, Druck endlich an einem Ziel anzukommen oder Druck, weil wir das Gefühl haben, hinten dran zu sein.
00:02:51: So, zum Beispiel du arbeitest an einem Projekt oder willst beruflich was Neues starten und es geht einfach nicht so schnell wie du willst.
00:02:56: Du hast das Gefühl, du tust doch schon alles, aber die Ergebnisse lassen auf sich warten.
00:02:59: oder du bist Single und denkst dir, Mensch, wann kommt denn endlich dieser richtige, dieser eine?
00:03:04: und das Universum antwortet, ja, bleibt mal locker, dauert noch ein bisschen, ne?
00:03:07: Ja, super.
00:03:08: Und wir verwechseln Geduld natürlich oft auch mit Passivität.
00:03:10: So nach dem Motto, wenn ich geduldig bin, dann tue ich ja nichts.
00:03:13: Aber das Gegenteil ist der Fall.
00:03:14: Geduld heißt nicht, nichts zu tun.
00:03:16: Es heißt, dran zu bleiben, auch wenn es gerade keine sichtbaren Ergebnisse gibt.
00:03:19: Und das ist der schwierige Teil.
00:03:21: Und ich habe mich dann irgendwie gefragt, warum stresst mich Warten eigentlich so sehr?
00:03:24: Und ich bin drauf gekommen, weil es mich zwingt, loszulassen.
00:03:27: Ich kann nicht beschleunigen, ich kann nicht planen, ich kann es nicht managen.
00:03:31: Und das ist eben für viele mich eingeschlossen ein echtes Problem.
00:03:33: Und wir denken, Kontrolle gibt und Sicherheit.
00:03:36: Aber eigentlich raubt sie uns die Gelassenheit, weil wir ständig versuchen, alles im Griff zu haben.
00:03:40: Selbst die Dinge, die gar nicht in unsere Hand liegen.
00:03:43: Und ich hab mal gelesen, Geduld ist Vertrauen in den Prozessen.
00:03:46: Da musste ich echt schlucken, weil ich gemerkt hab, wenn ich ungeduldig bin, vertraue ich nicht.
00:03:49: Nicht im Leben und nicht mir selbst.
00:03:51: Ich hab Angst, dass es nicht klappt, dass ich zu spät komme, dass mir jemand was wegnimmt, dass jemand schneller ist.
00:03:56: Und genau diese Angst ist die Wurzel der Ungeduld.
00:03:59: Machen wir doch mal einen kleinen Geduldscheck und wenn du magst, dann mach jetzt kurz mit, dauert keine dreißig Sekunden.
00:04:04: Frag dich mal, in welchen Momenten wirst du ungeduldig?
00:04:06: Ist es im Straßenverkehr, mit anderen Menschen oder mit dir selbst?
00:04:09: Und dann frag dich, was steckt dahinter?
00:04:12: Ist es Kontrollverlust oder vielleicht Angst nicht genug Zeit zu haben?
00:04:16: Und allein diese kurze Reflexion kann total helfen, weil du plötzlich verstehst, warum du so reagierst.
00:04:21: Ich stelle mir jetzt meine ungeduld immer an.
00:04:23: als kleines Zappendes Wesen vor, dass du in mir wohnen, ne?
00:04:25: So ein kleiner Gremlin mit Handy in der Hand.
00:04:27: Der ständig ruft, da los, bewege ich.
00:04:29: Warum dauert das so lange?
00:04:30: Und wenn ich mich über andere aufrege, beim Autofahren, beim Warten, dann ist das eigentlich mein kleiner Gremlin, der einfach Angst hat, dass nichts passiert.
00:04:37: Und weißt du, was da hilft, den einfach mal nicht ernst nehmen.
00:04:40: Wenn du das nächste Mal merkst, dass du innerlich unruhig wirst, dann stell dir diesen kleinen Typen mal wirklich vor, wie er mit so rotem Kopf rumspringt und dann atmet tief durch und sagt dir, beruhigt dich, ist alles gut.
00:04:51: Das Blöde ist, Ungeduld macht uns nicht schneller, die macht uns einfach nur gestresster.
00:04:55: Und sie verhindert oft, dass wir Dinge zu Ende bringen.
00:04:57: Aber wie oft fängt man irgendwas an, motiviert voller Energie.
00:05:00: Und wenn es nicht sofort funktioniert, dann lässt man es wieder fallen.
00:05:03: Beim Sport, beim Lernen, in Beziehungen, im Job.
00:05:06: Wir sind einfach süchtig nach schnellen Ergebnissen.
00:05:08: Und wenn die ausbleiben, verlieren wir die Lust.
00:05:10: Aber echte Veränderung, die braucht halt auch Zeit.
00:05:13: Geduld.
00:05:13: Ist da der Kleber, der diesen Fortschritt zusammenhält?
00:05:16: Ohne sie wird einfach alles brüchig.
00:05:18: Und jetzt habe ich mal fünf Gedanken, die dir und mir natürlich auch helfen, geduldiger zu werden.
00:05:23: Erstens, erkenne, dass alles seine Zeit braucht.
00:05:26: So banal das klingt, es ist wahr.
00:05:28: Manche Dinge wachsen einfach langsam, wie Pflanzen.
00:05:30: Die kannst ja auch nicht anschreien damit sie schneller blühen.
00:05:32: Zweitens, vergleich dich nicht ständig.
00:05:35: Ungeduld entsteht oft, weil wir glauben, andere wären weiter.
00:05:37: Aber du siehst ja nur ihre Ergebnisse und nicht ihren Weg.
00:05:40: Drittens, fokussiere dich auf den Moment.
00:05:42: Wenn du wartest, beim Arzt, an der Ampel im Leben, dann nutzt die Zeit doch bewusst.
00:05:46: Schau dich um, atme, mach eine kleine Pause und vielleicht ist genau das der Moment, den du sonst nie hast.
00:05:52: Viertens, vertraue dir selbst.
00:05:53: Geduld heißt auch Vertrauen, dass du es schaffst, dass du dran bleibst, dass du nicht aufgibst, auch wenn es gerade C ist.
00:05:58: Fünftens, mach's mit Humor.
00:06:01: Wenn du dich wieder dabei enttappst, wie du innerlich explodierst, weil jemand an der Ampel trödelt, dann lach drüber.
00:06:05: Lachen oder auch nur lächeln, entschärft einfach alles.
00:06:08: Und ich habe irgendwann gemerkt, es gibt einen Unterschied zwischen Tempo und Timing.
00:06:11: Tempo ist, wie schnell du rennst und Timing ist, wann du dran bist.
00:06:15: Und das kannst du halt nicht beschleunigen.
00:06:17: Ich habe früher oft gedacht, ich muss schneller sein, sonst verpass ich was.
00:06:19: Aber das Leben funktioniert nicht wie ein Rennen, das ist eher wie so ein Tanz.
00:06:22: Manchmal führt man, manchmal folgt man.
00:06:24: Und manchmal wartet man einfach, bis die Musik wieder losgeht.
00:06:26: Und ich glaube auch, Geduld ist eine Form von Selbstliebe.
00:06:29: Weil du dir damit erlaubst, nicht perfekt zu sein, weil du anerkennst, dass Dinge Zeit brauchen dürfen und weil du dir selbst die Ruhe gibst, die du anderen oft so großzügig schenkst.
00:06:37: Und das Verrückte, je mehr du geduld übst, desto weniger brauchst du sie, weil du aufhörst dich gegen das Leben zu wehren und anfängst ihm zu vertrauen.
00:06:44: Also das nächste Mal, wenn du im Wartezimmer sitzt und im Stau stehst, denk dran, du bist nicht blockiert, ne?
00:06:49: sondern du wirst vielleicht einfach mal kurz daran erinnert, dass das Leben kein Sprint ist.
00:06:52: Und wer weiß, vielleicht ist genau diese Pause, die du so furchtbar findest, der Moment, in dem du das Wichtigste lernst, dass du länger auf dem richtigen Weg bist, nur im Deinem Tempo.
00:07:00: Also atmet tief durch, lass den kleinen inneren Gremlin mal kurz Pause machen und vertraue darauf, alles kommt, nur nicht alles sofort.
00:07:07: Und denk dran, manchmal ist Warten kein Stillstand, sondern Vorbereitung.
00:07:10: Ich wünsche dir alles Liebe bis zum nächsten Mal.
00:07:14: Lieben Dank fürs Zuhören.
00:07:15: Du findest mich auch bei Instagram und Facebook oder auf meiner Website unter www.trennungsheldin.net.
00:07:22: Alle Infos dazu findest du in den Shownotes.
Neuer Kommentar